Exil unter Palmen – Sanary-sur-Mer und die deutschsprachigen Flüchtlinge
Der Berliner Verein „Les amis de la maison de France“ lädt am Freitag, dem 13. Oktober, herzlich zu einer Veranstaltung in die Kapelle der Berliner Gedächtniskirche ein.
Freitag, dem 13. Oktober, herzlich zu einer Veranstaltung in die Kapelle der Berliner Gedächtniskirche
Der kleine Küstenort Sanary-sur-Mer an der Côte d’Azur war in den dreißiger und vierziger Jahren Fluchtort für die bekanntesten und berühmtesten deutschsprachigen Intellektuellen und Künstler, die sich der Verfolgung durch das NS-Regime entziehen mussten.
Bertolt Brecht, das Ehepaar Feuchtwanger, die Familie Mann, Ludwig Marcuse und viele andere hofften hier vor Hitler und seinen Schergen in Sicherheit zu sein. Doch mit Kriegsbeginn wurden sie zu unerwünschten Ausländern, die von der französischen Polizei jederzeit verhaftet und verschleppt, ja sogar nach Hitler-Deutschland ausgeliefert werden konnten. Nach dem Krieg blieb ihre Geschichte lange im Dunkeln. Wir sprechen mit unseren Gästen über ein schwieriges Kapitel deutsch-französischer Geschichte.
Mit freundlicher Unterstützung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds.
Unsere Gäste:
- Magali Nieradka-Steiner, Literaturwissenschaftlerin an den Universitäten Heidelberg/Mannheim und Autorin des Buches „Exil unter Palmen“, hat das Schicksal der Geflohenen erforscht.
- Silke Silkeborg, deutsche Malerin, hat 2022 und 2023 auf Einladung des Bürgermeisters von Sanary-sur-Mer Häuser und Wohnungen der Exilanten gemalt und die Stimmung jener Jahre eingefangen.
- Matthias Waechter, Direktor des Centre International de Formation Européenne (CIFE) in Nizza und Autor u.a. von „Der Mythos des Gaullismus“ und „Die Geschichte Frankreichs im 20. Jahrhundert“ erklärt die Mythen um Widerstand und Verfolgung in der französischen Nachkriegsgeschichte.